Die BVG will elektronische Musik aus den Clubs in den öffentlichen Raum bringen. Geplant sind DJ-Sets in Berliner U-Bahnhöfen – allen voran am Kottbusser Tor. Der berüchtigte Bahnhof soll zum „Innovationsbahnhof“ werden.
Techno am Kottbusser Tor
Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) planen, DJs aus der lokalen Szene künftig in U-Bahnhöfen auflegen zu lassen – im Rahmen eines Projekts, das die Atmosphäre in den Stationen aufwerten soll. Besonders am Kottbusser Tor, einem Ort zwischen Ausgehviertel, Szenetreff und sozialem Brennpunkt, soll die Musik zur Verbesserung der Aufenthaltsqualität beitragen.
In einer aktuellen Ankündigung spricht die BVG davon, „das lebendige und pulsierende Berlin in die Stationen zu holen“. Als Beispielszenario werden Jazz-Künstler auf dem Bahnsteig der U1/3 und DJs aus der Elektro- und Technoszene in der U8 genannt. Voraussetzung: Die Acts sollen aus der Stadt kommen – idealerweise mit direktem Bezug zum Kotti.
Das Ganze ist Teil eines größeren Konzepts, das den U-Bahnhof Kottbusser Tor zum Innovationsbahnhof machen soll. Neben Musik sind Kunstausstellungen, Lichtinstallationen (z. B. zum Festival of Lights) und Bahnhofsführungen für diverse Gruppen wie zum Beispiel Senioren, queere Personen und Schülern geplant. Auch bei der Sicherheit will man nachlegen: Statt Discokugeln für die DJs sollen zunächst neue Spiegel dunkle Ecken sichtbar machen. Weitere Ideen reichen von einer fixen Sicherheitszentrale bis hin zu einem neuen Kommunikationskanal via WhatsApp.

Welche Künstler genau auftreten sollen oder wann es losgeht, ist noch offen – die BVG betont, dass sich das Projekt aktuell in der Prüfung befindet. Klar ist aber: Techno als Teil der Berliner DNA soll künftig nicht nur im Club, sondern auch auf dem Bahnsteig erlebbar sein.
Fotocredit: Soroush Karimi

Franz Beschoner
Head of Editorial / franz@djmag.de