Hardwell feiert dieses Jahr das große Jubiläum seines Debütalbums „United We Are“ – einem echten Meilenstein für ihn, aber auch für die EDM-Szene. Im exklusiven DJ Mag Germany Interview bei der Airbeat One blicken wir mit Hardwell zurück auf eine Zeit, die Bigroom geprägt und für unvergessliche Tour-Momente gesorgt hat, aber schauen gleichzeitig auch nach vorn: auf sein anstehendes Tomorrowland-Set, neue Sounds auf Ibiza sowie die aktuelle Geheimwaffe seiner Mainstage-Shows.
Hardwell im Interview mit DJ Mag Germany
Hey Robbert, vielen Dank, dass du dir heute die Zeit genommen hast. Zuerst die wichtigste Frage überhaupt: Wie geht es dir?
Hardwell: Mir geht es echt gut. Ich bin sehr glücklich, wieder hier bei der Airbeat One zu sein. Ich weiß gar nicht, wie oft ich hier schon gespielt habe, aber es ist wirklich eine Ehre für mich, hier zu sein und ich freu mich sehr darauf.
Du spielst diesen Sommer zwei besondere Shows – zusätzlich zu deinem regulären Festivalplan. Nächste Woche feierst du 10 Jahre „United We Are“ auf dem Tomorrowland, und im August legst du ein Techno-Set mit ARTBAT auf Ibiza auf. Was hat dich dazu gebracht, bei diesen beiden Shows ein bisschen „outside the box“ zu denken?
Hardwell: Also ich bin jetzt fast seit 25 Jahren als DJ unterwegs und manchmal will man einfach Dinge verändern und Neues ausprobieren. Ich liebe es nach wie vor, auf den Mainstages zu spielen und meine Hardwell-Fans damit zu begeistern. Aber ja, manchmal muss ich auch Dinge aufbrechen.
Das Set auf dem ersten Tomorrowland-Wochenende war tatsächlich eher eine Fan-Anfrage, weil mein Album „United We Are“ sein 10-jähriges Jubiläum feiert. Und ich dachte mir: „Weißt du was? Lass uns ein Oldschool-Hardwell-Set spielen.“ Ich freu mich da riesig drauf, weil so viele Erinnerungen damit verbunden sind – an die Tour und das ganze Album.
Und das Set mit ARTBAT im Amnesia im August ist mein einziger Ibiza-Gig diesen Sommer. Wer mich also auf Ibiza sehen will: Am 20. August ist eure Chance! Ich liebe die Jungs von ARTBAT – sie sind unglaubliche Produzenten, ich liebe ihre Musik. Und sie waren während meiner Auszeit eine große Inspiration für mein „Rebels Never Die“-Album.
Zehn Jahre „United We Are“: ein Album, das Menschen verbindet
Lass uns über das Jubiläum von „United We Are“ sprechen – wir wissen alle, wie wichtig dieses Album für dich, aber auch für die EDM-Szene war. Was hat dich damals dazu gebracht, ein Album zu machen? Und wie ist der Name entstanden?
Hardwell: Damals war ich gerade zur weltweiten DJ Nummer 1 gekürt worden und war auf meiner ersten Welttour – der „I AM HARDWELL“ Tour. Ich habe eigentlich schon ein paar Jahre an dem Album gearbeitet, ohne zu wissen, dass es ein Album wird. Ich habe so viele neue Songs gemacht und plötzlich hat sich alles zusammengefügt und ich dachte: „Daraus kann man ein Album machen.“
Was ich auf der Tour gemerkt habe: Egal in welcher Stadt, egal in welchem Land – die Leute sprechen nicht dieselbe Sprache, haben unterschiedliche Religionen… aber das ist alles egal. In dem Moment, in dem sie die Musik hören – nicht nur meine, sondern Dance Music generell – fühlen sie sich verbunden. Musik vereint Menschen überall auf der Welt. Und bei den Songs, die ich für das Album geschrieben habe, hat sich „United We Are“ einfach wie der perfekte Titel angefühlt. Die Leute konnten sich mit den Texten identifizieren und auch mit dem Titel an sich.
Welcher Song des Albums hat für dich im Laufe der Jahre die größte Bedeutung bekommen – und warum?
Hardwell: Das ist schwer, einen herauszupicken. Mein persönlicher Favorit wird wahrscheinlich immer „Birds Fly“ sein. Einfach, weil er so anders ist. Auch textlich liebe ich den Song. Das ist das Schöne an einem Album: Man kann einfach andere Seiten von sich zeigen. Aber einer der Songs, auf den ich am meisten stolz bin, ist definitiv „Follow Me“ mit Jason Derulo.
Jetzt feiern wir 10 Jahre „United We Are“. Was hat das Album konkret für dich und für die EDM-Szene verändert? War es eine Art Wendepunkt für dich?
Hardwell: Ich denke schon, dass das Album ein großer Teil dieser ganzen Bigroom-/Poppy-EDM-Welle war, die damals vor allem in den USA riesig war. „United We Are“ war ein ganz besonderer Moment in meiner Karriere – vor allem mit meiner zweiten Welttour. Ich hatte gerade die erste Tour beendet und dann kam direkt die „United We Are“-Tour. Dieses Album wird demnach immer einen besonderen Platz in meinem Herzen haben.
Deutschland, Gelsenkirchen und die Airbeat One
Und auch Deutschland hatte da seinen Platz – Stichwort Show in Gelsenkirchen, oder?
Hardwell: Auf jeden Fall! Ich glaube, die Gelsenkirchen-Show war eine der am schnellsten ausverkauften DJ-Shows in Deutschland überhaupt. Sie hat es sogar ins Guinness-Buch geschafft. Und auch die Closing-Show in Hockenheim war unglaublich. Deutschland war ein ganz besonderer Ort für „United We Are“.
Und jetzt, zehn Jahre später, entstehen immer noch neue Erinnerungen – wie beim Tomorrowland. Kannst du uns schon irgendwas verraten, was wir bei diesem Anniversary-Set erwarten dürfen?
Hardwell: Das Album ist so nostalgisch – ich werde nichts verändern oder neue Versionen machen, denn wenn ich das mache, klingt es nach etwas Neuem. Und „United We Are“ ist so gut, wie es ist. Ich will es genauso lassen, aber vielleicht gibt es den einen oder anderen neuen Mashup. Ich werde das beste „United We Are“-Set spielen, das möglich ist.
Aber bevor Tomorrowland ansteht, schauen wir auf die Airbeat One. Was bedeutet es dir, hier zurückzukehren und wie würdest du deine Verbindung zum deutschen Publikum beschreiben?
Hardwell: Das deutsche Publikum weiß auf jeden Fall, wie man feiert. Ich lege jetzt seit 14, 15 Jahren in Deutschland auf und die Airbeat One ist definitiv einer meiner Lieblingsspots. Vergangenes Jahr war ich leider nicht hier, was echt schade war, denn ich liebe dieses Festival. Aber jetzt bin ich da und ich freu mich riesig. Die Leute hier wissen einfach, wie man Party macht!
Gibt es einen Track in deinem Set heute Abend, auf den du dich besonders freust? Vielleicht deine neue Collab mit Atmozfears, die am Freitag herausgekommen ist?
Hardwell: Ja klar, die neue Collab mit Atmozfears auf jeden Fall. Aber ich freu mich auch total auf einen neuen, noch unveröffentlichten Track mit Maddix. Das ist so ein bisschen meine Geheimwaffe im Set.
Vielen Dank, Robbert. Wir freuen uns schon auf deine Airbeat-Energy und auf dein Jubiläums-Feuerwerk in Belgien!
Fotocredit: Steffen Schulze
